[Ausstellung] 26.09. bis 17.11.1984: Per Kirkeby. Übermalungen 1964 - 1984

Mit dieser Ausstellung zeigte Per Kirkeby zum ersten Mal seine Malerei auf vorgefundenen Bildern aus der Zeit zwischen 1964 bis 1984. "Niemals stellt er die Trivialität seiner Vorlagen bloß. Eher umgekehrt: Er läßt sie verschwinden, vernebelt sie, übersetzt sie mit Pinsel- und Geisterschrift in eine unverfängliche Kunststruktur ... Der eigene Charakter dieser Übermalungen ist sofort fühlbar und natürlich auch intellektuell kontrollierbar," schreibt Laszlo Glozer in seiner SZ-Kritik. Alle 72 Bilder sind in dem Katalog abgebildet, Texte von Luise Horn und Per Kirkeby.
ln einem Brief vom 7.1.1986 an Christine Tacke schreibt Per Kirkeby: "Meine erste Ausstellung im Kunstraum war zugleich die letzte ihrer Art. Es war eine Museumsausstellung, und die Unschuld war noch intakt. Für mich war eine Museumsausstellung eine solche Art von Ausstellung, wo das eigentliche Werk aus der Ausstellung selbst besteht, und die einzelnen Elemente werden wie Bauklötze der großen Stimmung untergeordnet. Eine solche Ausstellung zu machen, erfordert einen großen Einsatz, und sie ist flüchtig und wird selten gewürdigt. Jetzt versuche ich das Gegenteil: die große Stimmung in dem einzelnen Kunstwerk aufzusaugen. So daß es jedem Museumszusammenhang widerstehen kann. Trotzdem war
meine zweite Ausstellung im Kunstraum auch eine Art Museumsausstellung. Und im Grunde viel verletzlicher als die erste. Allein die Übermalungen - und ihr Umfang war eine Studiensammlung. Strukturen auf der Wanderschaft und keine Dämonisierung.

 

Time present and time past

Are both perhaps present in time future

And time future contained in time past.

lf all time is eternally present

All time is unredeemable.

(Eiiot: Burnt Norton)

 

Oder wie sie sagen: Die Zeit vergeht, aber vor uns steht die Ewigkeit."